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Edurne Santos Arrastua

MUSIK ERLEBEN

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About
Eine Geschichte

Das Fagott ist ein sehr warmes Bass-Instrument. Es kann lustig oder extrem melancholisch sein. So oder so macht es immer gute Laune. Eher introvertiert, schafft es oft die Aufmerksamkeit der anderen zu wecken, besonders wenn es in Begleitung von seinem großen Bruder dem Kontrafagott ist. Das Kontrafagott ist nämlich urwitzig. Niemand weiß, warum Menschen bei manchen Klängen so reagieren, aber es ist so, wie wenn Kinder einen großartigen Furz hören. Genau diese Reaktion erwartet man, wenn das Kontrafagott etwas sagt. Egal was es sagt. Und so passiert es ganz leicht, daß alle anderen Instrumente es sofort lieben müssen. Das Fagott ist gut zu allen, und ist immer dabei in guten und schlechten Zeiten. Mit den Hörnern ist er meistens unterstützend, mit den Posaunen…na ja, sie sind halt sehr alte Kompangnons; sie waren früher ständig mit der ganzen Familie unterwegs. Mit den Streichern hatte es eine sehr lange Affäre und mit den Holzbläsern, da findet es immer die besten Freundinnen. Und, na gut, muß man auch das Schlagzeug erwähnnen? Es ignoriert es. Es hat einfach nichts am Hut mit diesem Kerl. Das Schlagzeug ist weder lustig noch hat es einen Sinn für Traurigkeit. Und es ist dem Fagott zu laut und zu grob. Eigentlich hat es ständig Angst, daß es ihm das Rohr kaputt schlägt. Es traut sich nur in seine Nähe umhüllt von der Sicherheit des Bruders. Das Kontrafagott gibt ihm sehr viel Halt. Aber selbst dann müssen immer auch alle Blechbläser dabei sein.

Seine Lieblingszeit ist das Barock gewesen: War öfter verliebt, mal in die Celli, mal in die Kontrabässe, mit den Oboen wollte es gleich viele Kinder haben ...Auch die Positivorgel hat es gemocht, obwohl sie ihm das Leben schwer gemacht hat. Aber neue Zeiten kamen und es musste sich, wie die Oboen und Flöten, mit dem Neuling, der Klarinette anfreunden. Es war nicht mehr mitten im Geschehen. Es musste woanders sitzen, weit weg von den Bässen und so wie die anderen Holzbläser spielen. Es wurde ihm immer langweiliger und es hatte keine große Lust Tag für Tag neben dieser angeberischen Klarinette zu sitzen. Es wurde immer stiller und inaktiver und so passierte es, daß es im Laufe der Zeit fast in Vergessenheit geraten war. 

Schwere Zeiten! Alle wollten nur so schnell wie möglich, so laut wie möglich und so glänzend wie möglich agieren und immer höher und höher! Es war wie ein richtiger Kampf. Für das Fagott ein sinnloser Kampf. Auch wenn es ein wenig versucht hatte, vergebens: Laut, schnell und agressiv war es nie und wollte es auch nicht werden. Nein. Es war nicht für den Kampf gemacht und verabscheute ihn. 

Aber aufgeben wie die Gambe oder die Blockflöte wollte es auf keinen Fall! Niemals! Dafür war es mit Sicherheit viel zu stolz, wenn man so sagen darf. Oder anders gesagt, es wußte, es merkte, daß viele es brauchten. Nur wusste das Fagott nicht, wie  es es schaffen könnte, diesen Kampf zu überstehen. Es fühlte sich wie eine Mutter, die kein Geld hat und trotzdem ihre Kinder ernähren will. Es musste etwas machen und war sehr motiviert, einen neuen Weg einzuschlagen. Es hatte keine Angst vor Veränderung, es kannte gewisse Veränderungen von früher und wusste, dass, auch wenn es schwer schien, es immer etwas zu entdecken gab, das neue schöne Zeiten hervorbrachte. Es suchte und suchte.Es wurde größer und dicker, höher und stabiler. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, daß es sich behauptet hat. Es ist mit seinem noblen und bescheidenen Charakter so liebenswürdig geworden, daß alle, die in seiner Nähe sind, eine unbeschreibliche Wärme spüren. 

Deshalb lade ich euch alle ein, das Fagott näher kennenzulernen. Es lohnt sich! 

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das Fagott
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über mich

Ich heisse Edurne Santos Arrastua und wurde im Baskenland geboren, studierte Musik in Donostia, Stuttgart, Basel und Wien. Mein Fagottlehrer war unter anderem Sergio Azzolini.

Mit meinem spanischen Blässerquintett "Haizea" habe ich den "Montserrat Alhavedra" Kammermusikwettbewerb gewonnen. Ich war Stipendiatin u.a. der Oskar und Vera Ritter Stiftung.

Ich habe drei Jahre im Bruckner Orchester Linz und zehn Jahre in der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen gearbeitet, mit der ich in den wichtigsten Festivals und Konzertsälen der Welt und mit namenhaften Dirigenten und SolistInen der Welt aufgetreten bin.   

Außerdem  habe ich an der Hochschule für Musik "Musikene" in Donostia drei Jahre lang, als Assistentin von David Tomás unterrichtet.

Aktuell, Neue Musik spiele ich im KlangForum Wien. Alte Musik auf Historischen Instrumenten in Concerto Köln, Das neue Orchester Köln, Wiener Akademie Orchester, Prisma Ensemble und Concentus Musicus Wien. 

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